Fehnroute-Ostfriesland
Die Fehnroute ist eine Rundfahrstrecke, die durch Ostfriesland führt. Ungefähr 170 Kilometer durch kultiviertes Moor. Kanäle, die das Land entwässern, ziehen sich quer hindurch. Viele Klappbrücken und Zeugen der Vergangenheit kann man entdecken. Wir haben uns drei Tage Zeit genommen. Am Anreisetag sind wir bis Papenburg gefahren (40 Kilometer).
Start in Barßel nach einer dreistündigen Autofahrt gegen 13 Uhr. (290 Kilometer)
Leider schien die Sonne nicht und durch den starken Gegenwind, war das Radeln sehr anstrengend. Die Landschaft war wunderschön. Die Kanäle erinnerten an Amsterdam oder Friedrichstadt. Die Häuser aus rotem Backstein mit großen Grundstücken. Hübsch bepflanzte Gärten und die Menschen freundlich.
Moin, schallte uns immer entgegen, was wir gern erwiderten.
Die erste Pause machten wir an einer Schleuse. Es gibt Schleusenzeiten, die man erfragen konnte.
Wir sind sehr naturverbunden und die Landschaft hatte viel zu bieten. Es gab Kühe und Kälbchen, viele Schafe und auch Pferde mit Fohlen, die man bestaunen und fotografieren konnte. Störche haben wir auch gesehen.
Leider war es ziemlich kalt und ich froh, dass ich Handschuhe dabei hatte. In Papenburg hatten wir vor vielen Jahren die Werft besichtigt. Wir radelten damals an der Ems. Die Werft ist ein Highlight und absolut empfehlenswert. Termine sollte man vorher vereinbaren.
Die Übernachtungen hatten wir bereits von zu Hause gebucht. Vielleicht hätten wir die Tour ansonsten gecancelt, weil das Wetter nicht sehr vielversprechend war. Mein Mann fotografiert und ich natürlich auch. Das ist sehr interessant, weil unsere Blickwinkel verschieden sind. Am späten Nachmittag erreichten wir Papenburg. Ich musste mich erst einmal durchwärmen. Danach sind wir in den Ort gegangen. Ein hübsches Städtchen.
Bei unserem Bummel entdeckten wir ein Kino und sind abends in eine Vorstellung gegangen. Nach der Anstrengung war das sehr gemütlich. Unsere Halbtagesetappe betrug 40 Kilometer.
Die Wetterprognose für den nächsten Tag war besser. Sonnenschein und nicht so viel Wind. Das klang vielversprechend.
Im Hintergrund sieht man die Werft.
Am nächsten Morgen starteten wir gegen 10 Uhr. Tagesetappe ca 60 Kilometer. Wenn es wärmer ist fahren wir entschieden mehr, aber bei Kälte reduzieren wir erheblich. Ziel Großefehn-Ort Timmel. Ich liebe Wasserspiegelungen.
Windmühlen haben wir sehr viele gesehen. Oftmals ist das Standesamt dort untergebracht.
Eine Radarfalle, die aus der Entfernung echt wirkte. Der Übergang war nicht schön. Man konnte durch den Rost schauen. Ich war ängstlich, zumal auch noch eine Eisenbahn vorbeifuhr. Bald erreichten wir Leer. Wunderschöne kleine Stadt, die zum Pausieren einlädt. Wir gönnten uns ein großes Stück Kuchen.
Die Tasche musste es sein. Ich mag rote Taschen mit weißen Punkten.
Noch mehr Tiere
Rhododendron haben wir ganz viele in unterschiedlichen Farben gesehen. Endlich erreichten wir Timmel und fanden unsere Unterkunft nicht. Erst nach endlosem Suchen und Telefonieren erreichten wir das kleine Hotel. Der Ort bietet für Feriengäste einiges. Es gibt auch das Timmeler Meer. Wir haben Spargel gegessen und sind früh schlafen gegangen. Tagesetappe 60 Kilometer.
Timmeler Meer - ein kleiner Badesee
Wir starteten wieder gegen 10 Uhr zu unserer letzten Etappe
Das Wetter hatte sich deutlich verbessert. Wieder radelten wir an Kanälen entlang. Es wurde nicht langweilig, zumal es viel zu sehen gab. Wir haben immer wieder in Vorgärten Geburtstagsgrüße beobachten können. Manchmal mit Zigarettenpackungen oder Flaschen und mit unterschiedlichen Zahlen.
Es gibt viele krumme Kirchtürme. In unserer Unterkunft erzählte man uns, dass es sogar einen Wettbewerb gegeben hatte, welche Kirche hat den schiefsten Turm. Dafür muss man nicht extra nach Pisa reisen. Was wir allerdings im September machen. Eine Rundreise mit unserem Käfer. Von Verona bis Sizilien.
Kurz bevor wir unseren Ausgangspunkt erreichten, machte mein Kreislauf schlapp. Ich war so bleich, man konnte jede Sommersprosse in meinem Gesicht zählen. In einem Cafe erholte ich mich langsam wieder. Die letzen Kilometer bis zum Auto schaffte ich gut. Wir hatten schon im voraus geplant bis Nordeich zu fahren und dort zwei Tage zu bleiben. Als mein Mann noch im Studium war, fuhr sein Zug immer bis Norddeich und er erzählte oft, dass er gern sitzen geblieben wäre, um ans Meer zu kommen, statt an der Uni fleißig zu lernen.
Die 80 Kilometer mit dem Auto waren ein Kinderspiel. Die Unterkunft prima und wir erkundeten gleich die Umgebung. An der Mole kauften wir Tickets für die Überfahrt nach Norderney für den nächsten Tag. Die Fahrräder wollten wir mitnehmen.
Die Fähre ist nicht von Ebbe und Flut abhängig. Es wurde stürmisch und das Wasser klatschte gegen die Scheiben.
Die Sonne meinte es gut mit uns, nur der Wind blieb stürmisch. Viele Tagesausflügler hatten dieselbe Idee.
Auch hier kann man heiraten.
Norderney ist toll. Weite weiße Strände und das Licht ist speziell. Uns hat es sehr gut gefallen. Am nächsten Tag sind wir nach Greetsiel gefahren, denn in der Nähe steht der Pilsumer Leuchtturm (Bennos Leuchtturm). In jungen Jahren waren wir Otto-Fans und so mussten wir uns das mal anschauen.
Hier endet mein Reisebericht. Wir waren vier Tage unterwegs und haben viel gesehen. Trotz Wind war es sehr schön. Die nächste Tour führt uns in den Potsdamer Raum.
Viel Freude beim Anschauen
© Geli Ammann