Endlich Schnee. Bei solchen Minusgraden zieht es mich hinaus und wir entschlossen uns spontan, in den Harz zu fahren. Durch den Schnee wandern und den Sonnenschein genießen.
Anreise 60 Kilometer bis Altenau. Wir hatten uns vorher informiert, denn wandern geht nur, wenn geräumt ist. Ansonsten wird es anstrengend. Ca 12 Kilometer hatten wir uns vorgenommen. Schneehöhe ungefähr 50 bis 60 Zentimeter.
Auf der anderen Seite unseres Wanderweges sehen wir Loipen. Viele Langläufer sind unterwegs, die genau wie wir diesen Sonntag ausnutzen. Altenau ist nicht überlaufen, am Torfhaus oder Wurmberg sieht es anders aus. Es geht bergauf und wir spüren die Kälte nicht. Selbst die Handschuhe bleiben in den Taschen. Die Schritte im Schnee knarzen und alles glitzert und blinkt.
Natürlich haben wir Brote und heißen Tee dabei. Im Sommer setzt man sich gemütlich an einen Tisch oder in eine Schutzhütte. Bei hohem Schnee ist das nicht möglich, aber wir finden doch ein Plätzchen und genießen unsere Brote und den süßen Apfeltee.
Viele Eltern haben einen Schlitten dabei und ziehen ihre Kinder durch den Wald, Hunde wälzen sich vor Freude im Schnee und an einer Stelle stand ein kleiner freundlicher Schneemann.
Weiter geht es. Schwer liegt der Schnee auf den Tannenzweigen. Die Sonne wärmt trotz der Minusgrade und der Schnee raschelt beim Herunterfallen. Ab und zu bleibe ich stehen, atme tief durch und spüre tiefe Freude.
Langsam merkt man seine Beine. Das ewige Auf und Ab ist kräftezehrend. Trotzdem genießen wir die Stille und das Weiß. Wir laufen an einem Bächlein entlang. Ein wenig ist es zugefroren. Das Wasser murmelt leise.
Ein Schneetier. Die Fantasie kennt keine Grenzen. Langsam erreichen wir Altenau und bewundern Eiszapfen.
Wir erreichen nach drei Stunden unseren Ausgangspunkt, steigen ins Auto und spüren deutlich wie müde wir sind. Zuhause gibt es einen heißen Kakao. Ein herrlicher Tag neigt sich dem Ende entgegen.
Viel Freude beim Anschauen
© Geli Ammann/2017