Das Weserbergland ist eine Mittelgebirgslandschaft zwischen Hann-Münden und Porta Westfalica. Der Ith ist ein Mittelgebirgszug in der Nähe von Holzminden und Bad Pyrmont. Für uns leicht zu erreichen. Wir waren schon oft dort, aber es gibt immer wieder Neues zu entdecken. Wir fahren mit unserem Oldtimer Hilde. Ein VW Käfer, Baujahr 71. Oft winken uns Spaziergänger zu, die sich erinnern, in ihrer Jugend auch einmal so ein Auto gefahren zu haben. Nach 45 Minuten erreichen wir den kleinen Ort Ith.
Man sieht nur mit dem Herzen gut..... Ich liebe den kleinen Prinzen und da der Tag eher trüb beginnt, empfinde ich es genauso. Im Inneren spüre ich die Weite der Landschaft, sehe zaghaftes Grün, das bald einen bunten Blumenteppich verspricht. Noch schläft die Natur, aber sie wird erwachen. Tiefe Vorfreude erfüllt mich, als ich meine Wanderstiefel überziehe und losmarschiere.
Dicke Wolken am Himmel, ab und zu fallen Tropfen, aber warm eingepackt ist das kein Problem. Der Ith/Hils Weg führt über den Kamm entlang und bald schon sehen wir die ersten Felsen. Hier wird fürs Gebirge trainiert. Natürlich bin ich Zuschauer, niemals würde ich es wagen. Mir reicht schon der Blick in den Abgrund.
Lüerdisser Klippen und sie haben alle Namen, z.B. Pfaffenstein, Mauselochturm oder Kullerkopf. Es gibt den oberen Kammweg und den unteren Klippenweg. Zwischendurch müssen wir den Schirm aus dem Rucksack holen, aber der Schauer ist bald vorüber.
Wir bleiben auf dem Kammweg und entdecken die ersten Märzenbecher. Zunächst einzelne Pflanzen, doch bald ganze Blüttenteppiche.
Ein herrlicher Anblick, bald wird Bärlauch wachsen, danach Maiglöckchen, aber zuerst kommen noch die Buschwindröschen. Noch sind sie nicht zu sehen, aber in wenigen Tagen, strecken sie ihre Köpfchen der Sonne entgegen.
Nach einem Weilchen versperren Absperrbänder die Querwege. Vogelschutz, hier brüten seltene Tierarten und das muss respektiert werden. Wir umgehen die Felsen und nehmen den nächsten Weg nach unten.
Das Wetter bessert sich, der Himmel wird heller und die Sonne schaut hervor. Wir machen Rast und essen die mitgebrachten Brote.
Ich musste an einen Drachen denken.
Wir erreichten den Ausgangspunkt und damit unser Auto. Es ist noch früh und wir beschließen, an die Weser zu fahren. Ziel Bodenwerder. Das sind ca 11 Kilometer. Die Weser sind wir schon komplett abgeradelt. Bodenwerder gefällt mir besonders gut. Es ist die Münchhausenstadt. Überall finden sich Spuren des Lügenbarons. Inzwischen scheint die Sonne und es ist richtig warm geworden.
Ich erinnere mich an den Ritt auf der Kanonenkugel, viele Geschichten geistern mir durch den Kopf und ich werde im Bücherregal nach dem alten Schinken schauen und ihn nochmals lesen. Es gibt einen alten Film von 1943. Ich gebe zu, er ist ein bisschen unheimlich. Wir suchen uns ein Kaffee und essen Torte. Selbst dort lebt Münchhausen. Es gibt Pralinen zum Mitnehmen und eine wunderschöne Wandmalerei.
Links oben sieht man den Bismarckturm.
Ich wollte noch ein wenig an der Weser laufen. Es gab einen Rundweg - 1 Std bis zu einer Brücke und auf der anderen Seite zurück zum Ausgangspunkt.
Aus der Ferne sehen wir den Bismarckturm (gezoomt). Nicht lange überlegt, kletterten wir den Berg hinauf. Anstrengend, aber lohnenswert.
Den Aussichtsturm habe ich nicht mehr erklettert, aber meine bessere Hälfte hat ihn erobert und mich geknipst. Ich habe auf der Bank die Sonne genossen. Unten angekommen sind wir noch ein Stück an der Weser gelaufen, bis wir unser Auto erreichten.
Er fasziniert mich ein wenig, das gebe ich zu und wir schwindeln doch alle gern. (Ab und zu)
Ich wünsche viel Spaß beim Anschauen und Lesen meines Reiseberichts
Herzlichst Geli Ammann
(c)Geli Ammann 2017
Hier ein weiterer älterer Reisebericht -Auf dem Kammweg Ith/Weserbergland