Ostsee

Ich liebe das Meer. Alle paar Monate ist die Sehnsucht riesengroß. Bis zur Nordsee sind es 200 Kilometer zur Ostsee etwas weiter. Meine Kinder wissen das genau. Zu Weihnachten habe ich eine kleine Reise an die Ostsee bekommen vom Sohn und der Schwiegertochter. Eine Woche mehr Meer - wunderbar. Meist ist es eher der Atlantik, die französchische Küste. Jedes Jahr verbringen ich viele Wochen dort, aber die Ostsee kann mithalten, wenn das Wetter mitspielt.

 

Gerade in den Wintermonaten hat die See diese spezielle Farbe, die ich mag. Fahrzeit 3,5 Stunden, das Apartment ist wunderschön gelegen. Direkt an der langen Uferpromenade. Gemütlich eingerichtet.

Der erste Eindruck stimmt. Kalt, windig, wunderschön. Der Urlaub kann beginnen. Ein erster langer Strandspaziergang. Bis zur Seebrücke sind es 2 Kilometer. Dort ist auch die City des Ortes. Kleine Geschäfte, Cafes, Rossmann und das Kaufhaus Stolz.

 

Seeluft zehrt und ich bin am Abend sehr müde. Morgen möchte ich mit der Molli fahren - eine kleine Tour bis Heiligendamm, sieben Kilometer von Kühlungsborn entfernt. Zurück will ich am Strand laufen.

 

So sieht sie aus. Ein Traum, eine alte Dampflok mit urigen Abteilen. Blumenpflücken während der Fahrt verboten. Es rumpelt und wackelt, es qualmt und quietscht, aber es ist wunderschön. Nostalgie pur.

 

Heiligendamm - schöne teure Hotels. Nichts für mich, aber es ist schön anzusehen.

Pinsel für sandige Füße - sehr originell. Eine Bank und die Brotzeit wird ausgepackt. Frische Luft macht hungrig.

 

Bei jedem Schritt gibt es Neues zu entdecken. Ein Schwarm Schwäne fliegt mit lautem Ruf vorbei. Möwen laufen am Strand entlang. Sie sind an Menschen gewöhnt. Steine, Muscheln glitzern im Sonnenlicht. Es ist Entspannung pur. Die Gedanken gehen spazieren, der Horizont beruhigt und die auch die Seele hat Urlaub.

  Schwäne

 

   

Sie trug einen Ring also verheiratet

Meisenringe von Spatzen besetzt. Mit meiner Kamera war es ein Vergnügen, sie einzufangen.

Am nächsten Tag ging es in die andere Richtung. Die Häuser wurden weniger und es gab herrliche Naturstrände

So liebe ich es, Dünen und Strandhafer

              

Steine, Menschen bauen sie zu Türmen auf. Manche sind sehr hoch. Ich lege immer einen Stein dazu.

Auch Enten lieben die Ostsee

Die beiden letzten Tage habe ich lange Radtouren unternommen. Die erste führte mich nach Rerik. Ein kleiner Ort mit einer Halbinsel, die unbewohnt ist. Die Häuser  verlassen. Schilder warnen vor Munition, die noch vom Krieg dort liegt. An der einen Seite liegt ein Haff, an der anderen die Ostsee. Zwischen Haff und Meer gibt es die Nehrung (Landenge).

Haff

 

Was wird mich erwarten, ich liebe diese Vorfreude

Der Rückweg führte mich an alten Großsteingräbern, Dolmen, Hünengräbern vorbei. Sie sind sehr alt, oft schwer zu entdecken.

               

In der Mitte ist mein Rad zu sehen (Heike)

 

Der nächste Tag führte mich nach Bad Doberan. Das Münster ist interessant und für mich hat es eine wichtige Bedeutung. Ich war vor einigen Jahren mit meiner Freundin übers Wochenende in Bad Doberan. Wir haben eine Führung durch die Kirche gemacht. Ich erinnere mich an ein Brautpaar, das draußen wartete. Kurze Zeit später ist meine Freundin an einer tückischen Krankheit gestorben.

 

Eine Woche geht schnell vorbei. Das Wetter hat mitgespielt, nur am Abreisetag war es novembergrau und regnete. Es zieht mich immer wieder ans Wasser. Ich brauche die Weite, das Salz auf den Lippen, den Wind und die Wellen. Es ist Enspannung und Erholung, inspiriert mich zu Gedichten und die Fotos regen zum Malen an. Ich komme wieder.

 

 

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