Wir haben Stadtfest in diesem Jahr und alles verteilt sich in und um die Fußgängerzone. Vor der Andreaskirche ist ein kleiner Platz und dort gab es einen historischen Jahrmarkt. Ein altes Kinderkarussell, ein paar Buden und einen Flohzirkus, der mich magisch angezogen hat. Noch nie hatte ich so etwas gesehen, nur gehört und sofort kauften wir zwei Tickets. Draußen gab es Fotos, aber so richtig vorstellen konnte ich mir das nicht.

Es war ein ganz kleiner Zirkuswagen mit wenigen Sitzplätzen, ganz vorn die Kinder, hinten die Erwachsenen.  Zunächst durften wir eine Lupe in die Hand nehmen und einen Floh bewundern. Tatsächlich, da zappelte ein Fussel, so sah es nämlich aus. Er erzählte uns, dass er den Flöhen eine Schlinge aus Golddraht umlegt, um sie zu dressieren. Es würde eine Woche dauern, dann wäre er soweit. Auch dürften sie sein Blut trinken. Es wären allerdings keine Menschenflöhe, sondern die von Hunden und Katzen.

 

Er holte aus einer Schublade einen kleinen Wagen heraus, der von einem Floh gezogen wurde, ein anderer spielte tatsächlich Fußball und es gab zwei Tänzerinnen. Alles ganz klein, aber man konnte vorn die zappeligen Tiere erkennen. Alles in allem dauerte die Vorführung vielleicht gut 10 Minuten.

Es war interessant und ich fühlte mich wie ein Kind, aber ein wenig taten mir die Flöhe leid und ich glaubte nicht alles, was er erzählte hat. Es war Spaß und ein wenig Nostalgie

Draußen habe ich mit ein Eis gekauft und mein Blick fiel auf eine Bude mit einer Wahrsagerin. Wie gern wäre ich da auch mal rein gegangen, aber soll man sein Schicksal herausfordern?

Wer weiß, was sie mir prophezeit hätte.

Geli Ammann

 

 

 

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