Nordhausen/Thüringen und Umgebung
August 2019
Kleine Wanderungen am südlichen Harzrand. Anreise ca. 100 Kilometer.
Zunächst besuchten wir die KZ Gedenkstätte Mittelbau-Dora. Da wir im letzten Jahr in Peenemünde waren und wir dort darüber informiert wurden, interessierte es uns besonders, diese Gedenkstätte zu besuchen. Ich werde nicht viele Worte machen, die Fotos sprechen für sich. Die damaligen Häuser gibt es nicht mehr, nur Fundamente erinnern daran. Außerdem kann der Besucher seit 2005 in den Stollen hinein, wo die V2 Raketen gefertigt wurden. Unmenschliche grausame Bedingungen, die man sich kaum vorstellen kann.
Einen kleinen Eindruck gewannen wir durch eine Führung.
Vor dem Krematorium
Krematorium mit den Öfen
Da es sehr viele Todesopfer gab und die Ofen nicht ausreichten, wurden draußen große Scheiterhaufen errichtet.
Hinrichtungsstätte
Im Stollen
Im Stollen
Nach vier Stunden, verließen wir das Gelände. Emotional ziemlich fertig von den fürchterlichen Eindrücken und den Erzählungen. Am Schluss sind wir im Museum gewesen und habe viele Erfahrungsberichte gelesen, Fotos angeschaut und Tagebuchaufzeichnungen studiert. Es kostet keinen Eintritt, um Spenden wird gebeten.
Nach einer Pause besuchten wir die Burgruine Hohnstein, die um 1120 errichtet wurde. Von dort hat der Besucher eine wunderbare Aussicht ins Land.
Ganz oben war es sehr windig
Ich habe es in anderen Harz-Reiseberichten schon erwähnt. Es gibt im Harz Stempelstellen an besonders schönen Punkten. Man kann eine Wandernadel erwandern. Die ist uns nicht wichtig, aber es macht Spaß, diese Stempel zu sammeln. Wir planen unsere Touren, um bei einer Wanderung möglichst viele Stempelstellen zu erreichen. Natürlich trifft man auch Mitstempler, die einem Tipps und Ratschläge geben.
Burg Hohnstein von der anderen Seite
Die Harzquerbahn spielt natürlich eine große Rolle. Die Dampflok, die zum Brocken fährt, heißt Brockenbahn. Deswegen dieses Holzmodell mit einer weiteren Stempelstelle. Von hier schaut man zur Burgruine Hohnstein hinüber.
Der erste Tag endete in einer kleinen Frühstückspension. Bei der Durchsicht unserer Wanderkarte sahen wir, auch hier gab es in der Nähe eine Stempelstelle. Nach dem Abendessen sind wir hinaufgewandert zu den Sühneglocken. Diese Plätze erinnern an Menschen, die ohne Vorwarnung gestorben sind. Hier soll ein Glockengießer seinen Lehrling erschlagen haben, weil der eine bessere Glocke gegossen hat.
Abendhimmel
Diese interessante Blume mit Samenkapsel entdeckte ich auf dem Rückweg und habe mir Samen mitgenommen. Im nächsten Jahr probiere ich aus, ob sie in meinem Garten wachsen.
Für den nächsten Tag planten wir eine größe Tour. Zunächst fuhren wir mit dem Auto nach Ihlfeld, dort stiegen wir in die Dampflok und fuhren zwei Stationen bis zum Netzkater. Ihlfeld liegt nördlich von Nordhausen.
Drei-Täler-Blick
Auch wenn der Harz nur ein Mittgebirge ist, sollte man auf festes Schuhwerk achten. Ein solider Wanderschuh ist wichtig. Wir sind auf kleinen schmalen Pfaden gewandert, die teilweise steil nach oben oder unten gingen. Abschüssiges Geröll lässt den Fuß rutschen und eine stabile Sohle bietet Sicherheit.
Brockenblick
In der Mitte der Brocken, links davon der Wurmberg
Der Poppenturm 600 Meter
Ich bin unten geblieben. Mein Mann ist hochgeklettert und hat sehr schöne Fotos geknipst.
Ich bin der kleine Punkt unten links
Hier machten wir Mittagspause, um dann wieder abzusteigen bis zum Bielstein.
Zwischendurch gab es kostenlose Vitamine
Am Bielstein
Weiter zur letzten Station - Wetterfahne
Herrlicher Blick ins Tal (Ihlfeld)
Nach dem Abstieg, der sich als nicht sehr einfach erwies, gönnten wir uns Kaffee und Kuchen/Eis
Es war noch früher Nachmittag und so entschlossen wir uns, noch einen Abstecher zur Ruine Ebersburg zu unternehmen. Eine kleine zusätzliche Kletterei, die uns wieder mit einer herrlichen Aussicht belohnte.
Langsam knurrte uns der Magen und wir fuhren nach Stolberg, um dort unser Abendbrot einzunehmen. Stolberg ist ein kleiner verträumter Ort mit vielen Fachwerkhäusern (1400 Einwohner)
Ein kleiner Querschnitt unserer Tour durch den Südharz
(c) Geli Ammann 2019