Frankreich - Bretagne 2023
Drei Wochen Frankreich und in diesem Jahr sollte es die Bretagne sein. Wir buchten ein Ferienhaus im Süden in der Nähe von Lorient. Die Fahrstrecke teilten wir ein und planten dafür zwei Übernachtungen. Die erste in Antwerpen, die zweite in Evreux.
Die ersten 500 Kilometer fuhren wir gemütlich bis Antwerpen. Eine alte Hafenstadt an der Scheide, dessen Geschichte bis ins Mittelalter zurückreicht.
Rubens-Haus
Im Reiseführer wurde der Bahnhof erwähnt und er war wirklich sehenswert.
Kurzes Abendessen und dann fuhren wir zurück zum Hotel. Wir hatten die Fahrräder dabei, da wir außerhalb übernachteten. Wetter war sehr gut. Am nächsten Tag fuhren wir nach einem guten Frühstück weiter. Unser Ziel war Dunkerque.
Kleiner Zwischenstopp am Strand.
Dunkerque
Dunkerque ist eine französische Hafenstadt an der südlichen Nordseeküste. Drittgrößter Hafen von Frankreich und berühmte Stätte des Korsars Jean Bart. Dunkerque ist versehen mit einer reichen Seegeschichte.
Nach einem kurzen Rundgang erstiegen wir den Belfried. Das Wahrzeichen von Dunkerque. Ein herrlicher Panoramablick erwartet den Besucher. Es gibt einen Aufzug, der bis zum Glockenturm fährt. Danach erklimmt man eine steile Stiege, bis man oben ist.
Den Korsar Jean Bart trifft man überall an. Es gibt eine Spezialität, die man unbedingt probieren muss.
Der Finger von Jean Bart. Ein Mandelkuchen gefüllt mit einer Kaffeecreme und mit Schokolade überzogen. Am nächsten Morgen starteten wir zum unseren Ziel in der Bretagne..
Wir fuhren an der Küste entlang und machten noch einmal Pause in der Nähe von Calais. Die Parkplätze waren alle kostenlos. Egal wo man schaute. Fand ich sehr beeindruckend.
Ein wunderschöner Strand und man konnte sogar die Fähren sehen, die nach Dover übersetzten. Am späten Nachmittag erreichten wir Guidel-Plage.. Eine Ferienanlage mit kleinen Häuschen, etwas oberhalb des Atlantiks. Wir fühlten uns gleich wohl dort. Wir hatten vorher eingekauft und richteten uns erst einmal ein.
Vorsaison und deswegen noch preiswert. Im Juli und August sind in Frankreich Ferien. Unterkünfte sind schwer zu finden und auch sehr teuer. Es waren noch nicht viele Häuser vermietet. Wir hatten die Unterkunft für 14 Tage gemietet. Da wir Fahrräder dabei hatten, wollten wir möglichst wenig mit dem Auto fahren.
Über eine kleine Wendeltreppe ging es in den Schlafraum nach oben. Klein, aber ausreichend und gemütlich. Wlan war sehr gut. Am nächsten Morgen starteten wir unsere erste Erkundungstour. Die Bretagne ist bergig und wir waren froh, inzwischen E-Bikes zu besitzen, die uns die Touren erleichterten.
Guidel ist eine französische Gemeinde mit knapp 12000 Einwohnern im Departement Morbihan. Es gibt viel Wald und einen Fluß, der dort in den Atlantik mündet. Die Laita.
Viele Bunker sind zu sehen. Zeitzeugen der Kriege. In manche kann man hineinklettern, andere sind nur von außen zu besichtigen. Ich zeige jetzt ein paar Fotos der Umgebung. Wir waren fünf Kilometer südlich in Guidel-Plage. Am nächsten Morgen sattelten wir die Räder und fuhren los. Es gibt einen Küstenradweg, den man weit in eine Richtung fahren konnte. In der anderen Richtung kommt der Fluss die Laita und trennt den Strand.. Wenn man weiter laufen will, muss man die Fähre nehmen oder mit dem Auto oder dem Rad einen weiten Umweg fahren.
Ein Fort, das bei Flut von Meer umgeben ist. Bei Ebbe kann man bequem hinlaufen. Ebbe war immer sehr beliebt, die Strände länger und die Kinder konnten wunderbar in den erwärmten Pfützen baden. Wir sind auch gern bei Ebbe am Strand entlang gelaufen.
Das Wetter war durchweg schön, auch wenn es oft bewölkt war. Einmal hatten wir abends einen Regenschauer. Wassertemperatur lag bei 18 Grad, wer in der Bretagne baden will, bevorzugt den September. Natürlich gibt es Menschen, die auch bei kälteren Temperaturen schwimmen. Bunker hatte ich schon erwähnt, sie stammen aus vielen Zeitepochen.
Die Landschaft veränderte sich täglich mit dem Sonnenlicht oder mit Ebbe und Flut. Nie wurde es langweilig aufs Meer zu schauen oder am Strand entlang zu laufen. Unser Ferienhaus lag etwas erhöht und wir mussten über eine Wiese gehen. Fremde Pflanzenwelt, blühende Blumen, die im heimischen Garten sicherlich nicht wachsen würden. Blau blühende Kakteen, die mich beeindruckten mit ihrer schönen Farbe.
Der Hafen von Guidel Plage. Oben links fließt der Fluss Laita in den Atlantik und teilt den Strand. Hier fährt die kleine Fähre für Radfahrer oder Fußgänger hinüber zu anderen Seite. Wir wollten am nächsten Tag mit den Rädern bis zur Brücke fahren (3 Kilometer) und uns das Kloster Saint-Maurice-de-Carnoet anschauen. Um 1170 gegründet und später wurde es ein Zisterzienserkloster.
Wir bekamen einen Guide und einen Plan für die Anlage. Sehr schön gelegen, nahe des Flusses. Wasser ist lebenswichtig. Der Plan passte nicht, wir konnten den Weg nicht finden, aber der Guide reichte auch aus.
Als wir nach gut einer Stunde alles gesehen hatten, erzählten wir der Dame an der Kasse, dass wir mit dem Plan nicht klar gekommen sind. Dabei stellte sich heraus, sie hatte uns den Plan von einem anderen Kloster gegeben, was dazu gehört und nicht weit entfernt ist. Wir mussten doch lachen.
Auf dem Rückweg konnten wir schon wieder einen Blick auf den Fluss werfen. Er ist natürlich auch von Ebbe und Flut geprägt. Als wir mit dem Rad an der Brücke pausierten, sahen wir, dass es einen Wanderweg bis Guidel-Plage gibt, direkt am Ufer entlang. Am nächsten Tag wanderten wir den Weg ab. Es war herrlich. Die Sonne schien. Immer das Wasser im Blick und der Weg war idyllisch, wenn es auch oft hoch und runter ging.
Hier eine kleine Karte. Links sieht man den Fluss Laita und die Brücke am oberen Rand. Direkt vom Hafel Guidel-Plage konnte man bis zur Brücke wandern.. Mehr eine Spaziertour, denn so weit war es nicht. Hin und zurück vielleicht gut zwei Stunden. Auch der Fluss wurde durch Ebbe und Fluss beeinflusst.
Eine wunderschöne Tour bei bestem Wetter. Der Fluss trennte den Strand und so sind wir an einem der nächsten Tage mit dem Rad wieder bis zur Brücke und an der anderen Seite zur Küste. Es waren gut zehn Kilometer.
Blick auf unsere Ferienanlage von der anderen Seite. Ein Katzensprung für die Augen, aber mit dem Rad ein großes Stück zu fahren. Selbst bei Ebbe kann man nicht durchs Wasser waten. Ich habe auch keine Schwimmer gesehen.
Weite Strände, Felsen, Höhlen und Aussichtspunkte
Kuchen muss auch sein und das Schild rechts ist doch goldig. Was für eine lustige Idee.
Pont-Avon eine kleine Stadt im Westen Frankreichs. Bekannt durch die Künstlerkolonien. Die Schule von Pont-Avon entwickelte den Impressionismus in Richtung Synthetismus. Künstler wie Paul Gauguin, aber auch Emile Bernard und Paul Serusier sind hier zu finden.
Der ganze Ort ist eingebettet mit Kunst und umrahmt mit den schönen Hortensien, die in der Bretagne in allen Farben überall blühen.
Herzhafte Waffeln, rechts der Balkon, auf dem wir saßen.
Nun will ich ein paar Fotos von Bunkern zeigen, die bei uns in unmittelbarer Nähe waren.
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Viele Naturschutzgebiete und auch auf die Bedürfnisse wurde eingegangen. Diese öffentliche Toilette stand bei einem Beobachtungspunkt.
Hinkelsteine - wie bei Asterix (Dolmen)
Es gab so viel zu sehen, zu bestaunen, dass die 14 Tage in Guidel-Plage sehr schnell verflogen. Die Bretagne ist herrlich und sehenswert. Für die Rückreise wollten wir uns viel Zeit lassen und planten vier Übernachtungen ein.
Zunächst an der Küste entlang bis Concarneau. Weiter in den Norden nach Morlaix. Dort planten wir zwei Übernachtungen ein.
Concarneau ist eine französische Gemeinde im Arrondissement Quimper. Die Altstadt wird von einer Mauer umgrenzt, die man begehen kann. Die Stadt hat sich aus einem Kloster im 12. Jahrhundert entwickelt. Wir trödelten durch die Straßen und tranken einen Kaffee. Es war sehr gemütlich.
Mehr durch Zufall entdeckten wir die kleine Stadt Locronan. Mehr ein mittelalterliches Dorf. Hier drehte Roman Polanski seinen Film Tess und Teile der Serie Silas sind auch hier gedreht. Lt. Reiseführer immer überfüllt. Wir hatten Glück, es war wenig los. Für den Autoverkehr ist die Altstadt komplett gesperrt. Sie gehört zu den schönsten Dörfern Frankreich.
Das Wetter durchwachsen, aber eine Stippvisite lohnt sich auf jeden Fall. Weiterfahrt nach Morlaix. Eine Stadt mit knapp 15 000 Einwohnern. Man sieht schon von weitem das 58 Meter hohe und 285 Meter lange Eisenbahnviadukt. Wir übernachteten und starteten am nächsten Morgen zu einer Tour durch die Stadt.
Die Altstadt mit zahlreich geschmückten Erkern zeigt den ehemaligen Reichtum der Stadt. Bemerkenswert sind die Laternenhäuser. Besichtigen kann man das aus dem 16. Jahrhundert gebaute Haus der Anne de Bretagne. Charakteristisch für diese mehrgeschossigen Fachwerkhäuser ist ein alle Stockwerke verbindender mittiger Innenhof. Dieser Innenhof mit der zentralen Lichtquelle, hat den Häusern ihren Namen gegeben.
Der Name Anne de Bretagne begegnet einem in Frankreich sehr häufig. Sie war Erzherzogin von Österreich und Königin von Frankreich. (1477 - 1514)
Laternenhaus (Museum) Sie lassen nur ein paar Menschen ca alle halbe Stunde hinein
Viadukt
Weiterfahrt nach Roscoff
Roscoff ist eine 3.362 Einwohner zählende französische Gemeinde im Département Finistère an der Nordküste der Bretagne. Der Ort verfügt über einen historischen Stadtkern und war im 19. Jahrhundert wegen seines milden Meeresklimas ein erstes Zentrum der Thalassotherapie.
Wilde Artischocken
Seit unserer Abreise aus Guidel-Plage hatte sich das Wetter ein wenig verschlechtert. Kalt war es nicht, aber es regnete ab und zu. Erst am nächsten Tag kam wieder die Sonne heraus. Von Roscoff fuhren wir ins Hotel zurück. Es hatte ein Schwimmbad und wir ließen den Tag im Pool und Whirlpool ausklingen.
Am nächsten Morgen fuhren wir an der Küste entlang und entdeckten ein Römisches Bad. Idyllisch gelegen. Man hätte dort ewig wandern und gucken können.
Wir fuhren weiter an der Küste entlang. Richtung Phare du cap Frehel
Smaragdküste
Die Farbenvielfalt ist gewaltig. Es gibt wunderschöne Wanderwege.
Nur von außen angeschaut - wir waren fußmüde und es lag noch ein Stück Weg vor uns. Unsere nächste Station war Saint Malo.
Saint-Malo ist eine Hafenstadt in der Bretagne, im Nordwesten Frankreichs. Die Altstadt ist von hohen Granitmauern umgeben und war einst eine Hochburg für Freibeuter (vom König gebilligte Piraten). Bevölkerung 45 000 Einwohner.
Saint Malo ein absoluter Höhepunkt dieser Reise. Die Sonne schien herrlich und es gab so viel zu sehen.
Danach verabschiedeten wir uns von Saint-Malo und fuhren in unser Übernachtungshotel nach Caen. Am nächsten Morgen nach einem schönen Frühstück fuhren wir an der Küste weiter. Da wir inzwischen Juli hatten und in Frankreich Ferien waren, war es überall sehr voll. Wir haben nur kurze Zwischenstopps unternommen.
Blick auf Fecamp - das kleine Städtchen liegt direkt am Ärmelkanal zwischen Dieppe und Le Havre
Noch ein kleiner Zwischenstopp bevor wir uns auf die Rückreise machten. Ein ordentliches Stück lag noch vor uns. Am späten Nachmittag waren wir in Belgien und dort übernachteten wir noch einmal.
Hier endet unser Reisebericht. Eine wunderschöne Tour durch die Bretagne. Es gab so viel zu entdecken und wir müssen wiederkommen.
(c) Geli Ammann