32 Tage Südamerika, eine kombinierte Rundreise mit Schiff und Bus. Vier Inlandflüge gehörten auch dazu. Berge und Meer bot es in einem Prospekt an und wir buchten es. Außer uns haben es noch weitere acht Personen gebucht wie wir am Flughafen in Buenos Aires feststellten. Wir waren zehn Personen, die die nächste Zeit zusammen verbringen würden.


30 Stunden vor Abflug konnte man seinen Sitzplatz ändern oder auch neu buchen. Wir bekamen das Angebot auf Business Class, was wir bei der langen Flugzeit von 15 Stunden annahmen. Teuer ja, aber auch eine Wohltat. Man sitzt und liegt und der Service ist hervorragend. Bei dem Preis der Reise fanden wir die zusätzlichen Kosten weniger kostspielig. Wir hatten uns für die Kombination zuerst Schiff, dann Bus entschieden, es gab es auch umgekehrt.


Frankfurt – Amsterdam-Buenos Aires




                       


Am Vormittag des nächsten Tages landeten wir in Buenos Aires. Ein Reiseleiter holte uns vom Flughafen ab und erzählte uns so dies und das. Das Hotel war nicht weit entfernt, aber einchecken durften wir uns nur bedingt. Die Zimmer standen erst ab 15 oder 16 Uhr zu Verfügung. Eine Zumutung, da alle übernächtigt waren. 

Wir schauten uns die Umgebung ein wenig genauer an. Buenos Aires ist eine interessante Stadt, die uns sofort gefiel. Das Hotel lag sehr zentral. Am nächsten Tag würden wir eine Stadtrundfahrt machen, aber zunächst liefen wir in kleinen Gruppen los, um die Gegend zu erkunden. Es war sehr warm und Mücken quälten uns sofort. 

Natürlich hatten wir alle Mittel dabei, aber die waren im Koffer. Eine der Attraktionen ist der Plaza de Mayo und die Casa Rosada. Dieses Gebäude nimmt die ganze Ostseite des Platzes ein. Es ist das Zentrum des argentinischen Präsidenten. Bekannt durch die Balkonszenen von Evita Peron in den späten 40er Jahren und den Film mit Madonna. 




Auf der anderen Seites des Platzes ist die Basilika St. Franziskus. Der jetzige Papst war als Jorge Mario Bergoglio von 1998 bis zu seiner Papstwahl 2005 Erzbischof von Buenos Aires. Im Januar war alles noch sehr weihnachtlich, auch wenn das für uns weit weg war durch die lange Anreise. Eine riesige Krippe stand am Eingang der Kirche. 


                                       


Am nächsten Morgen wurden wir zu einer Stadtrundfahrt abgeholt und danach sollten wir auf unserem Kreuzfahrtschiff einchecken.

Im 16. Jahrhundert wurde Argentinien von den Spaniern kolonisiert, erst 1810 wurde die Unabhängigkeit des Landes proklamiert. 


Eine Seitenansicht, die die Größe des Gebäudes zeigt.

     

 

                         


Der Friedhof La Recoleta - hier ist das Grab von Evita Peron. Ein eindrucksvoller Friedhof, der aber auch viel Verfall zeigt. Das Mädchen mit dem Hund - eine abenteuerliche Geschichte, das Mädchen starb bei einem Unfall und der Hund starb gleichzeitig, obwohl er nicht dabei war.

Der Obelisk, das Wahrzeichen von Buenos Aires. 1936 errichtet und 67 Meter hoch. Gleichzeitig Schauplatz politischer und kultureller Events. Er kann bestiegen werden und man hat eine herrliche Aussicht.




 

Es wird viel Süßes gegessen. Beim Frühstück merkt man es deutlich und für meinen Geschmack war es zu viel. Bevor wir zum Schiff fuhren, besuchten wir noch La Boca. Ein Ort voller Traditionen und Geschichte. Von Immigranten gegründet, die ein besseres Leben wollten. Die bunten Häuser machen den Stadtteil fröhlich, auch wenn der Eindruck täuscht. Abends sollte man sich hier nicht verirren. 


   


Unser Reiseleiter sollte uns zum Einschiffen bringen. Leider wusste er nicht genau wo, weil das Terminal wegen eines Tornados nicht zur Verfügung stand. Endlich schien es zu klappen, aber wir waren sehr erstaunt, dass wir mit dem Gepäck an eine sehr lange Warteschlange kamen. Hinterher kann ich schreiben, sie war bestimmt 300 bis 400 Meter lang. So standen wir in brütender Hitze, manchmal im Schatten, manchmal in der prallen Sonne, bis wir nach Stunden in eine Wartehalle kamen, in der wir das Gepäck aufgaben. Danach bekamen wir eine Nummer und nach einer weiteren Stunde ging es mit dem Bus an einer andere Stelle. Dort wurden die Passformalitäten erledigt. Wieder in einen Bus und endlich ging es zum Schiff Princess Saphir. Es hatte ungefähr drei Stunden gedauert. Man hätte es anders organisieren können, es war eine Zumutung.    



Das Einchecken ging sehr schnell und endlich erreichten wir unsere wunderschöne Balkonkabine. Ein richtig großer Balkon. Die Kabine gefiel uns. Es gab einen großen Fernseher, da konnte man sich gut informieren. 


                   


                     






         


Wir sind keine erfahrenen Kreuzschiffpassagiere und es dauerte ein Weilchen, bis wir uns zurechtfanden. Verschiedene Restaurants, unterschiedliche Bars, viele Veranstaltungen, aber wir hatten 16 Tage Zeit. Ein paar Ausflüge hatten wir schon gebucht, aber das Highlight war die Antarktika, die man per Schiff sehen sollte. Whalewatching, Pinguine und viele Eisberge.


          


Los gehts....


Die erste Station war am nächsten Tag Montevideo/Uruguay. Wir hatten eine Stadtrundfahrt gebucht. Zwar auf Englisch, aber man konnte den Reiseleiter gut verstehen. Vieles erklärt sich von selbst. Auch hier war die Kolonialzeit zu spüren. 



Plaza Independencia


 


Palacio Legislativo


 

 

Von Innen sehr beeindruckend, wir konnten sogar eine Wachablösung sehen



 


Der Besuch im Fußballmuseum war ein Höhepunkt. Hier im Rio de la Plato wurde die erste Fußballweltmeisterschaft 1930 ausgetragen und am Ende hielten sie den Pokal in den Händen. Auf 3000 Quadratmetern erinnern viele Exponate an dieses wunderbare Ereignis. 


Da hat sich doch jemand aufs Bild geschmuggelt. Also genau hinschauen.




                 





Ein paar Sätze zum Kreuzfahrtschiff. Es gab jeden Tag ein riesiges Programm. Ich habe mal einen der täglichen Informationszettel angefügt. Da wir auch einige Seetage hatten, war das eine gute Abwechslung. Auch die Abendunterhaltung war sehenswert und es gab in den einzelnen Bars immer viel zu sehen und zu hören. Die Getränke erstklassig. Es gab verschiedene Restaurants. Es gab eine Bücherei und ein Spielcasino. Eine große Kinoleinwand, die Filme konnte man auf der Kabine auch schauen. Obwohl das Schiff ausgebucht war, fand man immer Plätze, die nicht überlaufen waren. Es gab Geschäfte für Hosen, Jacken, Pullis oder Markenhandtaschen. Auf unserer Etage gab es sogar eine Waschmaschine und einen Trockner, bei über vier Wochen Reisezeit haben wir ihn auch genutzt. 


Wenig deutsches Publikum, außer unserer Gruppe vielleicht noch zehn oder fünfzehn weitere Personen. Bordsprache war Englisch. 




     



Unsere nächste Station war Stanley - Falkland Inseln.

Seetag  

     




Es gab an Bord natürlich auch eine Eisdiele mit verschiedenen Sorten Eis. Wir haben es ausgiebig ausgenutzt. Die Tortenstücke waren riesig, für eine Person viel zu viel.  





Stanley ist die Hauptstadt und Regierungssitz der Falkland-Inseln. Eine Hafenstadt mit 2460 Einwohnern. 1982 gab es den Falkland-Krieg zwischen Argentinien und England. Die Engländer eroberten die Falklands zurück. 2012 gab es eine Volksabstimmung, denn die damalige argentinische Präsidentin forderte die Falkland-Inseln zurück.  99,8 Prozent der Wahlberechtigten stimmten für das Vereinigte Königsreich.


         


Wir wurden mit kleinen Booten an Land gebracht und mir fielen sofort die schönen Lupinen auf. In Deutschland war Winter, hier war es warm und alles blühte herrlich. Wir sind gemütlich über die Insel geschlendert, ohne ein bestimmtes Ziel zu haben. 






 









Am Nachmittag fuhren wir mit dem Tenderboot zurück zur Princess. Einige Seetage lagen vor uns. Die Temperaturen sanken erheblich. Die Pools an Bord leerten sich. Gespannt warteten wir auf den ersten Eisberg. Wir hatten Experten an Bord, die uns während der kommenden Tage begleiten würden. Mit dem Zettel bekam man einen Überblick über die Route. 

Das Bordprogramm war kurzweilig und unterhaltsam. Wer wollte, konnte sich den ganzen Tag beschäftigen. Gutes Essen, viele Spiele und ein tolles Unterhaltungsprogramm. Abends gab es immer eine Show, die wir nie verpassten. 


           


   



Ein Fitness-Center gab es natürlich auch, wir sind nie dort gewesen. Von Stretching, Zumba sogar Geocaching wurde angeboten. Die Liste könnte ich fortsetzen. Bingo und Hula Hoop, auch Origami war dabei. Die meisten Passagieren waren auf den ersten Eisberg gespannt. Die Temperaturen sanken kräftig, obwohl in der Antarktis Sommer war. Endlich war es soweit. In den nächsten Tagen würden wir noch viel mehr zu sehen bekommen. Der erste Eindruck war gewaltig, viele standen an Deck, um sich das erste Schauspiel anzugucken. Es waren nicht nur die Eisberge, auch Wale und Pinguine würden wir entdecken. 







  Antarktika ist der Südkontinent der Erde, auf dem auch der Südpol selbst liegt. 


13.660.000 Quadratkilometer, Höhe 2500 Meter, Bevölkerung 1106 Menschen, Wissenschaftler und Touristen. 



Die meiste Zeit verbrachten wir auf Deck oder auf dem Balkon. Manchmal wehte der Wind sehr eisig und man musste nach kurzer Zeit wieder hineingehen. 


       


Die ersten Pinguine. Es sah herrlich aus, wie sie so im Wasser herumplantschten. Vermutlich waren sie auf Futtersuche. Ganze Kolonien haben wir gesehen. 



Wale-Es war ein besonderer Anblick. Manchmal sah man nur ein Teilstück, aber mit diesem Foto hatte ich Glück. Manchmal waren sie nah am Schiff, oft aber weit entfernt, sodass man nur einen schwarzen Strich im Wasser sah. Wenn sie ihre Atemluft herausblasen, war man sicher. Wal - da bläst er. 


     


     









 






Langsam verließen wir Eisberge und Pinguine. Wale konnten wir noch oft aus der Ferne bewundern. Unser nächstes Ziel war Cape Hoorn. Das Wetter wurde schlechter und die Sicht oft diesig. 


Cape Hoorn




Ushuaia ist die südlichste Stadt Argentiniens und heißt, Bucht, die nach Osten blickt. Sie konkurriert mit Puerto Williams um den Titel südlichste Stadt der Welt. Sie liegt an der Südseite der Feuerland-Inseln. Das Klima ist maritim. Wir hatten einen Ausflug in einen Nationalpark geplant und das Wetter war sehr durchwachsen. 



 Hier sieht man die Berge im Hintergrund.





Hier sieht man links unten ein Gebäude im Hintergrund. Das war die Post. Jeder wollte einen Gruß schreiben und der Andrang war riesig. Das Wetter sehr bescheiden. Es war nicht kalt, regnete aber ständig und der Bus hatte Mühe über die matschigen Wege zu fahren. 


Terrasse - bei schönem Wetter kann man draußen sitzen und hat einen tollen Blick auf die Berge.


     


Kleinen Unfall hatte es auch gegeben. Nur Blechschaden. Rechts endet die Route 3. Von Buenos Aires 3045 Kilometer durch ganz Patagonien bis Ushuaia der südlichsten Stadt des Landes. 


                     

Bisschen klarte es zwischendurch auf, aber der Tag war und blieb verregnet. Bald schon waren wir wieder auf dem Schiff. Abends saßen wir in der Pizzeria und haben es uns gut gehen lassen. 



           



Das Spielcasino. Wir sind oft durchgegangen, gespielt habe ich nie. Ist nicht so meine Sache. Am nächsten Tag erreichten wir unser letztes Ziel Puenta Arenas. Das Wetter war immer noch sehr durchwachsen. 

Punta Arenas ist eine Stadt in Chile in der Region Patagonien. Dank ihrer Lage an der Magellanstrasse wird sie oft als Ausgangspunkt für Expeditionen genutzt. Zum Beispiel in die Antarktis. Auch Pinguinausflügen werden angeboten. 


Wir wurden wieder mit einem Tenderboot an Land gebraucht. Leider war da Wetter immer noch schlecht. Es regnete teilweise sehr stark, sodass der Ausflug ziemlich nass ausfiel. 







 Vormittags war das Wetter noch in Ordnung, aber später regnete es nur noch.





Zwei Seetage lagen vor uns. Eigentlich sollten wir in Santiago de Chile ausgeschifft werden, aber dort war durch den Sturm einiges zu Bruch gegangen, so fuhren wir nach Valparaiso. Eine chilenische Hafenstadt. Langsam wurde das Wetter besser und die Pools auf dem Schiff füllten sich wieder mit Wasser. 





                         




Ein paar Fotos vom Schiff und der Unterhaltung, die grandios war. Am letzten Tag verabschiedeten sich die Künstler von uns. 



Am nächsten Tag erreichten wir Valparaiso und wurden ausgeschifft. Dort nahm uns eine Reiseleitung in Empfang und wir fuhren nach kurzer Stadtbesichtigung nach Santiago de Chile. 


Hier endet der erste Teil meiner Reisebeschreibung Südamerika.


Der zweite Teil folgt mit absoluten Highlights. Link stelle ich ein, sobald ich fertig bin.



https://www.gelisbilderundgedanken.de/suedamerika-2-teil.html



(c) Geli Ammann  



Nach oben